Über mich

Mein erstes Nähprojekt war eine bestickte und gefütterte Umhängetasche. Mit 8 Jahren ein anspruchsvolles Projekt.

Obwohl es längst elektrische Haushaltsnähmaschinen gab, erinnere ich mich an die kleine, schraubstockähnliche Miniaturnähmaschine mit der ich meine Tasche unbedingt nähen wollte.

Leider funktionierte die nur sehr unzuverlässig und bald saß ich doch an der „Großen“.

Die Umhängetasche ist mir gut gelungen, es gibt sie noch heute.

Die Miniaturnähmaschine wurde bedauerlicherweise entsorgt. Aber die „Große“ ist seitdem ein wichtiges Werkzeug für mich.

Ledermäntel und Subkultur

Aufgewachsen in Ostberlin, als Teenagerin umgeben von Punks und Poppern war eines ganz klar, wer up to date sein wollte, brauchte „Westklamotten“ oder musste selber nähen.

Meine bevorzugten (weil ab und zu verfügbaren) Materialien waren Kunstleder und Bettlaken. Meine idealen Ausgeh-Klamotten: eine selbstgeschneiderte High Waist-Kunstlederhose zu einer lockeren, gesmokten Bluse aus Bettlaken und Spitze.

Ich nähte viel und traf den Nerv der Zeit, besonders meine Ledermäntel mit Applikationen auf Rücken und Vorderteil waren exotisch.

Ich konnte sogar Aufträge entgegennehmen. Nähen machte mir Spaß und brachte neben neuen Revieren und Freunden auch zusätzliche Einnahmen.

Radiologieassistentin und Kleidungsfacharbeiterin

Ernüchterung: Keine Zulassung zum Abitur, keine Schneiderlehre sondern eine Ausbildung zur Medizinisch-technischen Radiologieassistentin.

Auf meinem 1,5 h langen Weg zur Arbeit konnte ich von meinem Wunschberuf nur träumen.

Abends, nach der Arbeit im Krankenhaus holte ich das Abitur nach und begann danach eine Ausbildung zur Kleidungsfacharbeiterin.

Neben Theorieunterricht über Nähte und Maschinen habe ich am Fließband Paspeltaschen im Akkord genäht. Die schlanken Sakkos aus feinem Zwirn gingen in den Export (Westen), die vierschrötigen aus Polyester blieben im Land.

Meine letzte Arbeitsstelle in Ostberlin war exklusiv. Das Schneideratelier in der Invalidenstraße stattete Künstler aus Oper, Film, Fernsehen und Zirkus aus.

Dort wurde ich Assistentin und konnte in der Maßschneiderei helfen.

Das Verkaufen von extravaganten Einzelteilen und Hüten in der angeschlossenen Boutique im Prenzlauer Berg gehörte mit zu meinen Aufgaben.

Ein Modedesignstudium blieb aber damals trotz mehrerer Eignungsprüfungen und fleißigem Akt- und Modezeichen unerreichbar.

Modedesign-Studium

Erst nach 1989 habe ich einen Studienplatz bekommen. Was für ein Gefühl! Ich war so gespannt: Wollte alles rund um Modegestaltung, Bekleidungstechnik und Designgeschichte wissen!

Gemeinsame Projekte mit Textildesignern, experimentelles Gestalten, eigene Kollektionen und Schnitte entwerfen, das alles hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich konnte noch sehr viel lernen.

Kleidung und Persönlichkeit

Nach dem Studium ging es als selbstständige Modedesignerin nach Hamburg ins Schanzenviertel, wo ich mir, jetzt nicht mit Ledermänteln sondern mit Hochzeitskleidern, bald einen Kundenkreis erschließen konnte.

Der Alltag auf der „Schanze“ bot für mich ein großartiges Stilgemisch von Anarchie über Multikulti bis hin zum klassischem Hamburger Schick.

Ich war begeistert, wollte Kleidung und Persönlichkeit verbinden und startete mit Workshops wie „Kleidung 2000 und ganz persönlich“, „Endlich was anzuziehen“ und „Kleid gut alles gut“.

Die Titel waren Programm. Es ging um Modetrends in Bezug auf die individuelle Persönlichkeit. Einige Workshops gestaltete ich gemeinsam mit einer Farbberaterin, andere hielt ich im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe im Rahmenprogramm einer Ausstellung.

Bald war ich Mitarbeiterin bei „clickfish“, einem der ersten deutschsprachigen Expertennetzwerke im Internet mit Sitz in Hamburg. Dort leitete ich die Rubrik Mode für Frauen.

Schuhu und Familie

2002 ging es aus familiären Gründen nach Bayreuth. Beruflich für mich ein Rückschlag, aber auch eine Chance.

Ursprünglich für meine kleinen Kinder habe ich weiche Krabbelschühchen entworfen und das Unternehmen Schuhu® gegründet. Die Schuhus fanden solchen Anklang, dass ich sie bis heute über meinen Onlineshop vertreibe.

Mein „Endlich was anzuziehen“- Programm in Hamburg wollte ich nicht aufgeben, es lief weiter. Zusätzlich konnte ich an der privaten Jugendkunstschule in Bayreuth Kleidungs- und Schneiderkurse geben.

Neben den Schuhus, deren Produktion ich ausgelagert hatte, begann ich Kleider und Longshirts zu schneidern und unter dem Label „DasOberteil“ über den Schuhu-Onlineshop zu verkaufen.

Das Oberteil – Berlin

Als ob das nicht genug ist, ich vermisste das lebhafte Drumherum der Großstadt. Der Umzug nach Berlin, 2006, ein weiterer – Neustart -.

In der Berlin, wo ich keinen Kundenkreis aber viel Konkurrenz hatte war es wichtig die Typberatung und „DasOberteil“ zu fokussieren und an eine bestimmte Zielguppe zu adressieren.

Der Fokus ergab sich aus der Lieblingsfrage meiner Kundinnen: Wie trage ich Kleider und Röcke, was sind meine Alternativen zu Jeans und Pulli?

Und auch die Zielgruppe kristallisierte sich schnell heraus: Frauen, die mitten im Leben stehen, Frauen, an denen nicht jedes Kleidungsstück gleich gut aussieht, Frauen die Kleider, Röcke und Blusen in ihrem Alltag aus dem Blick verloren haben, das aber gerne ändern möchten.

Mein neuer Ansatz: Typberatung mit nur drei Figurtypen machte es mit dem sogenannten „Figurleitsystem“ möglich Typ- und Stilberatung nicht nur offline sondern auch online anzubieten. Konfektionsware auf persönliche, individuell vorteilhafte Einzelteile zu filtern.

Mit Erlösen aus Typberatung, Oberteil-Kollektion und Schuhu-Produktion war es mir nach und nach möglich meine Atelier- und Büroausstattung aufzubessern.

So konnte ich zum Beispiel Schneiderpuppen mit den Körperproportionen der drei Figurtypen anfertigen lassen. Mit ihnen stehen die, in Passt prima! definierten, Figurtypen in meinem Atelier und individualisierte, vorteilhafte Kleiderschnitte sind in Arbeit.

Schon jetzt kannst du mit Passt prima! von meiner gratis Typberatung profitieren, Blog-Artikel rund um das Thema Mode und Persönlichkeit lesen oder an einem meiner On- bzw. Offline-Workshops teilnehmen.

Mit herzlichen Grüßen

Ina

Portrait von Ina Wielenski

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